ein rosiges Kindergesicht bekommen habe. Fragen Sie meine Bekannten, die über mich schon offen lachen. Leider befize ich nicht die Kraft, die Ihr völlig unzutreffender Prospekt in Aussicht stellte, sonst würde ich manchem Löwen den Schädel einschlagen."
Zwei Tage später empfing ich die Antwort, auf die ich gar nicht gerechnet hatte. Sie lag wieder unter einem himmelblauen Beutel, den eine Bleiplombe wieder geheimnisvoll verschloß.
Hier ist der Brief:
„ Sehr geehrter Herr! Wir danken Ihnen für Ihr freundliches Schreiben und teilen Ihnen mit, daß wir Ihre Beschwerde gewissenhaft geprüft haben. Zu unserem lebhaften Bedauern mußten wir feststellen, daß in der Fabrik ein Versehen vorgekommen ist, wie es sich in einem so umfangreichen Betrieb leider nicht vermeiden läßt. Wir sind eben auch nur Menschen. Sie erhalten nunmehr anbei das richtige Kraftpulver Landgraf werde hart!", das unfehlbar den erwünschten Erfolg haben wird. Die erste Sendung enthielt versehentlich ein anderes Präparat unseres Hauses, über dessen durchschlagende Wirkung wir uns freuen. Wir werden den diesbezüglichen Sazz Ihres Schreibens mit Ihrer freundlichen Erlaubnis fünftig zu Reklamezwecken gebrauchen. Nur Ihre Kinder müssen wir schicklicherweise einfügen, daß es waren, die durch unser Fabrikat zu blühender Gesundheit gelangt sind. Es handelt sich nämlich um unser SäuglingsNährmittel: Muttis Didus Muttis Lieb= ling!"...
BERG TRIM
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Humor im Bild
Der Fall Hawkwood
Stizze von C. B. Tonger
Die Gesellschaft des schottischen Hochadels war durch den plöglichen und geheimnisvollen Tod des Earl of Hawkwood und seiner Frau in höchste Aufregung und Bestürzung versetzt worden. Man hatte den Earl und seine junge Frau am Morgen nach der Hochzeitsnacht tot in ihrem Schlafgemach aufgefunden, beide vollständig angekleidet, so wie sie das Gemach betreten hatten, Gwendolin im weißseidenen Hochzeitsgewand. Nur Schleier und Kranz waren entfernt, und der kostbare Halsschmud lag, wie achtlos beiseite geworfen, auf dem Teppich.
Daß Türen und Fenster des Gemachs verschlossen gewesen waren, daß feiner von der Dienerschaft etwas gehört hatte, daß nirgends Spuren eines Eindringlings zu finden waren, hüllte die Begebenheit in geheimnisvolles Dunkel. Herzschlag hatten die Aerzte zuerst festgestellt. Aber die Obduktion ergab Spuren eines geheimnisvollen Giftstoffes, der eine Zersehung des Blutes und als Folgeerscheinung Herzschlag herbeigeführt hatte. Es war fein Zweifel, ein furchtbares Verbrechen war auf Hawkwood- Castle begangen worden. Wer aber fam als Täter in Betracht? Das war die Frage, die nicht nur die Kriminalpolizei und den großen Bekanntenkreis der Ermorde= ten, sondern weit darüber hinaus die ganze Landbevölkerung in fieberhafter Spannung hielt.-
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Wer hatte den Vorteil von dem Tod der beiden? Niemand anders als der Bruder des Grafen, auf sagte man sich den durch den Tod des Aelteren der Grafentitel und alle damit verbundenen Vorrechte und Besitztümer übergingen. Sir Robert, ein zielbewußter, ehrgeiziger junger Mann, war vor ein paar Jahre nach Indien gegangen. Auf Wunsch des Aelteren war er zu der Hochzeit herübergekommen. Man mutmaßte, man flüsterte, man tuschelte. Hatte man nicht des öfteren von geheimnisvollen Giften der Eingeborenen gehört, die das Herz lähmten und so zu plötzlichem Tode führten? Lag der Gedante nicht nahe, daß Sir Robert bei seinem jahrelangen Aufenthalt in Indien mit den geheimnisvollen Giften der Eingeborenen vertraut geworden war? Daß er sie ausgenutzt hatte, um zu Rang und Reichtum zu kommen, der durch den Zufall der Erstgeburt dem anderen zugefallen war?
Sir Robert war als Letter an dem verhängnisvollen Abend mit dem Ermordeten zusammen gewesen. Vor der Tür des Schlafgemachs hatte er sich von ihm verabschiedet. Wenige Minuten später mußte der Tod eingetreten sein, das hatte die
„ Na, Käthe, bist du immer noch böse?"( Zeichn.: Bergström.) Untersuchung ergeben.
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Riefensteine fielen vom Himmel
Von Willy Ley
Am 30. Juni des Jahres 1908, morgens gegen sechs Uhr, erlebten die Fahrgäste des Transsibirischen Expreßzuges, der gerade in der Gegend von Kanst angekommen war, ein ungewöhnliches Schauspiel. Im Nordosten erschien plöglich am Himmel ein feuriger Punkt, der mit rasender Geschwindigkeit näher tam und sich dabei stark vergrößerte. Das Licht, das er ausstrahlte, wuchs zu einer für die Augen beinahe unerträglichen Stärke an, und der leuchtende Körper sah größer als die Sonne aus. Er schien in Zickzacklinien über den Himmel zu rasen und verschwand noch plötzlicher als er erschienen war. Wenige Sekunden später wurden mehrere furchtbare Schläge vernehmbar, lauter und durchdringender und von ganz anderer Klangfärbung als Donnerschläge.
Reisen nach Amerika zum Meteorkrater in Arizona gemacht hatten und die ungeduldig auf Nachrichten aus Sibirien warteten, ein halbes Duzend Meteorkrater, die sozusagen vor ihrer Nase lagen, einfach übersehen hatten.
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Auf Desel, der kriegsberühmten Ostseeinsel, liegt der Kaalijärv, ein ziemlich runder See, mitten in einem Walde, dessen Stämme beinahe bis in das Wasser hineinwachsen. Nicht weit vom Kaalijärv gibt es fünf weitere Erdlöcher, die sich über ein Oval von etwa einem Kilometer Länge verteilen. Während aber der Kaalijärv einen Durchmesser von etwa hundert Meter hat, sind die fünf anderen durchweg kleiner; das größte unter ihnen mißt etwa fünfunddreißig Meter, während das kleinste faum zehn Meter Durchmesser aufrund weist. Kaalijärv ist nicht nur das tiefste Kraterloch, In wissenschaftlichen Kreisen wußte man sofort: ein es ist auch das einzige, welches dauernd riesiger Meteorit und mußte fünfzehn Meter tief, war gefallen irgendwo an der Podkammenaja Tunguska in der Taiga liegen. mit Wasser gefüllt ist, worauf schon sein Name( Järv bedeutet Nur wo, , das war die Frage. Ruſſiſche Gelehrte, die am nächsten See) Hinweist. Die fünf fleineren Kraterlöcher find auch ett sprechend flacher, nur gegen bret Meter tief, daran waren, versuchten, den Ort des Niederganges genauer zu bestimmen und durchfragten" große Gebiete. Aber so einfach war das nicht. Wie bei allen großen Meteorfällen schworen die Einwohner auf tausend Kilometer im Umkreis, daß der feurige Drache" gleich hinter dem nächsten Wald, Sumpf, Fluß oder Hügel niedergefallen sein müßte. Es ist das eine Augentäuschung, der sich niemand so leicht entziehen kann. Ein deutscher Astronom bekam angeblich vor dem Kriege einen auffälligen, wenn auch sehr viel kleineren Meteoriten siebenmal zugesandt, und siebenmal hatten sich die Leute durch den Glanz täuschen lassen.
Durch den Krieg und die russische Revolution wurde dann die Suche nach dem„ großen sibirischen Meteor von 1908", wie die Fachbezeichnung lautete, zunächst einmal aufgegeben. Wirklich gefunden wurde die Niedergangsstelle, am Oberlauf des Chuschmoflusses, erst 1927 durch Professor Leonid Kulit, sie bildete den Mittelpunkt eines Waldbruches von mehr als dreißig Kilometer Durchmesser. Es steht nunmehr fest, daß der Meteorit eine Meteorwolke war oder wenigstens als Meteorwolke landete, und daß er in der Hauptsache aus Stein bestand. Weiter ist die Forschung trotz aller Mühen wegen der Abgelegenheit und Unwirtlichkeit der Gegend noch nicht gekommen.
Während aber die gelehrte Welt mit Spannung auf die Ergebnisse der Forschungsreisen Kulits wartete, veröffentlichte Ingenieur Iwan Reinvald, der Inspektor des estnischen Bergbaus, eine Abhandlung mit dem Titel„ Bericht über geologische Untersuchungen am Kaalijärv auf Desel". Und aus diesem Bericht ging hervor, daß die Meteoritenforscher, die
Alles deutet darauf hin, daß die sechs Kraterlöcher das Ergebnis eines einzigen Meteorniederganges sind. Es müssen hier sechs große Meteoriten gefallen sein, wahrscheinlich sogar sieben, denn der als ,, Nummer zwei" bezeichnete Krater ist oval, was wohl davon herrührt, daß hier zwei Meteoriten dicht nebeneinander auf den Boden prallten.
Ingenieur Reinvald, der die Meteorkrater sehr genau untersucht und eine ganze Reihe Bohrungen bis zu siebzig Meter Tiefe vorgenommen hat, ist der Ansicht, daß es sich bei dem Meteoriten oder vielmehr bei der Meteorwolfe, welche diese Löcher in den ziemlich harten Felsboden schlug, um Eisen gehandelt hat.
Wann die Defelmeteoriten gefallen find, ist leider nicht genau festzustellen. Mündliche oder schriftliche Ueberlieferungen über den zweifellos auffälligen Niederbruch gibt es nicht. Man fann daraus schließen, daß das Ereignis nicht innerhalb der letzten tausend Jahre stattfand. Die geologische Untersuchung erlaubt auch nur die Feststellung einer oberen Altersgrenze; es ist sicher, daß die Meteorkrater erst nach dem letzten Rückzug der Eiszeitgletscher entstanden sind. Den Rückgang der letzten nun allgemein mit etwa 25 000 Vergletscherung setzt man Jahren an, wodurch die Phantaste einen Spielraum von nicht weniger als vierundzwanzig Jahrtausenden erhält, in denen auch wieder noch einige tausend Jahre Unsicherheit stecken.
Es ist aber anzunehmen, daß die Krater nicht älter und auch nicht wesentlich jünger als 2000 Jahre sind, sonst wären Sie durch Verwitterung vieg weniger deutlich, als sie in Wirt lichkeit sind. Aller Wahrscheinlichkeit nach fielen die Desel
Das Gerücht ward lauter und nicht mehr zu überhören, und die Staatsanwaltschaft verfügte die Verhaftung Sir Roberts unter dem dringenden Verdacht des Brudermordes.
Hatte dieser schon vorher einen auffallend verstörten Ein druck gemacht, so brach er jetzt unter der furchtbaren Anklage vollständig zusammen. Die erprobtesten Rechtsanwälte standen ihm zur Seite und ließen kein Mittel unversucht, den Verdacht zu entkräften, während der Angeklagte selbst nicht das geringste zu seiner Verteidigung vorbrachte.
Kurz vor seiner Verhaftung hatte Sir Robert den berühms ten McKean mit der Aufklärung des Verbrechens beauftragt. Mc.Kean besaß Verbrechen und Verbrechern gegenüber eine merkwürdige Vertrautheit, die nur zum Teil das Ergebnis seines langjährigen Studiums der Kriminalistik aller Völker und Zeiten war, die vielmehr auf einem instinktiven Eins fühlungsvermögen beruhte, das ihm fast visionär die Gründe, die den Verbrecher zu seiner Tat bewogen, und damit auch alle sonstigen Zusammenhänge entschleierte. Mc.Kean war felsens fest von Sir Roberts Unschuld überzeugt. Die Verstörtheit des Angeklagten war für ihn fein Beweis von dessen Schuld, viel= mehr bewies sie ihm nur die innige Liebe des jüngeren zu dem älteren Bruder. Der Detektiv hatte es sich geschworen, nicht zu ruhen, bis er den wahren Täter zur Strecke gebracht habe. Er hatte die Aften eingesehen, den Tatort besichtigt, die Kleider, die die Ermordeten getragen hatten, den Halsschmuc der Braut, der neben der Leiche auf dem Teppich gelegen hatte. Rubinen Es war ein außerordentlich wertvoller Schmud, und Perlen von einem Meister der Renaissance zusammens das Hochzeitsgeschent des Earl, das er durch Vera gefügt, mittlung eines eifrigen römischen Kunstsammlers erworben hatte.
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Wie Blut und Tränen
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der Vergleich drängte sich dem Detektiv beim Anblick der leuchtenden roten Steine und der länglichen Tropfen der Perlen auf, und in demselben Augenblid wußte er, daß der Mord mit diesem seltsamen Schmuck zu sammenhing. Das Halsband war ihm bekannt. Auf einem alten Gemälde hatte er es gesehen. Vor Jahren in Rom.
Wie Blut und Tränen das war auch damals sein erster Gedanke gewesen, als er die mattschimmernden Perlen und die blutroten Steine auf der blassen Haut der blonden Lucrezia leuchten sah.
Lucrezia Borgia- bei dem Namen Borgia steht plötzlich das Bild des größten aller Verbrecher vor ihm, Cesare Borgia, den eine Kette von Greueltaten umschlingt, dessen Spuren von Blut und Tränen gezeichnet waren. Er denkt an die vielen Opfer, die der Borgia mit eigner Hand erwürgte oder von seinen Hentern umbringen ließ, an die Opfer, denen der Gasts geber, der Giftmischer Borgia, den Tod im funkelnden Potal fredenzte. Er denkt an den jungen Orsini und dessen Weib Beatrice, die vor 440 Jahren auf dieselbe geheimnisvolle Weise den Tod gefunden hatten wie der Earl of Hawkwood und die schöne Gwendolin. Das Halsband von Rubinen und Perlen, das berühmte Halsband der Lucrezia, hatte eine Rolle dabei gespielt. Ausführlich berichtet die alte Chronit darüber. Als Siegel der Versöhnung hatte Cefare das tostbarste Geschmeide aus dem reichen Schatz der Borgia der jungen Frau des einsti= gen Feindes gesandt, und der geheimnisvolle Tod der beiden wurde mit diesem Halsband in Verbindung gebracht. Zu be weisen war nichts, denn der Schmuck war und blieb verschwun den. Jahrhundertelang mag das Halsband der Lucrezia in den Schazkammern alter römischer Adelsfamilien gelegen haben, nur des Wertes halber aufbewahrt, aber als Unglücks. bringer in abergläubischer Furcht gemieden, bis der allzu eifrige Sammler es für den Earl erwarb, der den seltsamen Schmuc
für würdig hielt, den Hals der schönen Gwendolin zu zieren.
fels. Das Schloß des Halsbandes wat mit einem funstvollen Mechanismus versehen, der beim Schließen leicht einschnappte, sich aber nur mit großer Anstregung wieder öffnen ließ. Bet dem starken Druck rigte ein winzig fleiner Giftstachel die Haut. Wenige Minuten später trat der Tod ein. Wie raffiniert ausgeflügelt fast bewundernd dachte es der Detektiv. Was hätte es genugt, wenn der junge Orsini als einer der Gäste an der Tafel des Borgia den Tod gefunden hätte? Beatrice trug ein Kind unter dem Herzen so berichtete die alte Chronit vielleicht den Sohn und Erben und Rächer. Deshalb ward auch sie zum Tode durch das Gift verurteilt.
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Wie flar steht der geheimnisvolle Vorgang plöglich vor Mc.Keans Geist. Zuerst hatte sich Beatrice bemüht, das Schloß zu öffnen, dann war ihr der Gatte hilfreich zur Hand gegangen, und 440 Jahre später hatte sich derselbe Vorgang auf Hawkwood Castle wiederholt.
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Mc.Kean eilt zum Gefängnis, er drückt dem jungen Earl die Hand.„ Der Mörder ist gefunden", sagt er, sein Name ist Cesare Borgia."
meteoriten also um die Zeit des Beginnes der chriftlichen Zeitrechnung.
Und die Nordlandsreden, die unter Donnergetrach das Feuer vom Himmel fallen sahen, die sprachen zueinander das von, daß Thor seinen Hammer Mjölnir gegen die Insel ge worfen habe. Und als sie dann gingen und nachsahen, da fanden sie dort reines, gutes Eisen herumliegen, gutes, himme lisches Material für irdisches Gewappen.
Preissenkung für Persil
Ab 15. November kostet Persil:
Doppelpaket 56 R.- Pfg. Normalpaket 30 R.- Pfg.
Ein doppelter Vorteil: noch günstiger im Preis, noch besser in der Wirkung! Die wertvollen, verbesserten Eigenschaften, die Persil heute besitzt, machen es zum vorbildlichen Waschmittel im besten Sinne des Wortes. Persil- gepflegte Wäsche ist Inbegriff der Wäscheschonung und Wäscheerhaltung!
Henkel& Cie. A.-G., Düsseldorf
V. P. 16/37
