Die Sammlung Brandes

Den Grundstock der Landesbibliothek Oldenburg bildet die Privatsammlung des Universitätsreferenten der Hannoverschen Regierung, Georg Friedrich Brandes (1719 - 1791), die ca. 22.000 Bände umfasst. Darunter sind wertvolle Atlanten und farbenprächtige illustrierte Bücher aus früheren Jahrhunderten, die in kostbaren goldverzierten Ledereinbänden eingebunden sind.

Die 1792 als "Herzogliche Öffentliche Bibliothek" im Oldenburger Schloß aufgestellten 22.000 Bände waren zwei Jahre zuvor von Brandes angekauft worden. Brandes hatte eine enzyklopädisch angelegte Bibliothek zusammengetragen, deren Schwerpunkte in der Wissenschaftsgeschichte und in den Kulturwissenschaften, vor allem der Geschichte, der Altertumskunde und der Sprach- und Literaturwissenschaft lagen. Trotz ihres stark bibliophilen Charakters, wie er etwa in den reichgeschmückten Ledereinbänden und den zahlreichen prominenten Exlibris zum Ausdruck kommt, war der Bestand auf der Höhe seiner Zeit und sollte in Oldenburg auch so genutzt werden. Nicht höfischer Repräsentation diente er, sondern als wissenschaftliche Gebrauchsbibliothek für die Verwaltung und als frei zugängliche Bildungsbibliothek für das allgemeine Publikum, in den Worten des aufgeklärten Peter Friedrich Ludwig: zur "Erleichterung der Erwerbung nützlicher Kenntnisse und Verbreitung des guten Geschmacks".