besichtigt hatte, stimmten wir drei darin überein, daß cs unmöglich, das Schiff in dem sich befindenden Zustande nach irgend einem Hafen, wo eine Reparatur möglich sei, hinznbringen, auch eine nothdürftige Repararatur am Platze selbst nicht auszuführen sei, indem die Land­bewohner uns jede Dienstleistung verweigerten. Nach reiflicher Ueber- lcgung und nachdem, die Mannschaft einstimmig erklärt, daß, sobald die englische Besatzung das Wrack verließe, auch sie dasselbe verlassen würden, sah ich mich gezwungen, das Wrack derVenus" zu aban- donniren, um mein und meiner Mannschaft Lebeu zu retten.

Den 2t September verließen wir mit der ganzen Mannschaft die Venus/und gingen an Bord der Hamburger Brigg. Die in der Venus" befindliche Ladung wurde von der Mannschaft der Brigg an Bord der letzteren gebracht und geborgen, in gleicher Weise wurde Einiges vom Inventar derVenus" geborgen und das Wrack von dem Agenten der Herren Pasedag L Co. an den Meistbietenden für Rechnung, den es angeht, verkauft. Den 5. September verließen wir Ehin Chew Bai und gelangten am 6. September Nachwittags in Amoh an. In Folge von auf dem Zwangsmarsch nach Chin Chew erhaltener wunder Füße mußte ich in Amoy noch bis zum 11. Sep­tember au Bord der Hamburger Brigg bleiben."

So weit die Verklarung. Aus Privat-Nachrichten können wir noch mittheilcn, daß Capt. A. Tobias auf der oldenburgischen Brigg Caroline", Capt. Runge, Amoy verließ.

Schülern vertrauter, als die Helden m»...

und im Tempel zu Jerusalem weiß mancher Banerbursche besser Be­scheid, als im Tempel der Natur. Den Schülern werden recht viele orthodoxe Gesänge und eine Menge Bibelsprüche eingeprägt, um recht­gläubige Christen zu werden, die wunderherrlichen Bibelgeschichten, die der ffreidenkende Mensch für Mythen und Sagen erklärt, lesen die Kinder mit Verwunderung, ohne Aufklärung zu empfangen, weil letz­teres als Sünde wider den heiligen Geist angesehen wird, und es ein­fach heißt: glaube, wie geschrieben steht! Das eigentliche Wesen un­serer erhabenen Religion kommt vor allem diesen den Kindern nicht zur Erkenntniß.

Von dem, was den Kindern für's spätere Leben noth thut/wird wenig gelehrt. Rechnen, Schreiben, Lesen und Kenntniß der deutschen Sprache, welches doch Haupterfordernisse für das Leben sind, können wir nur von wenigen Kindern zur Zeit der Confirmation zur Genüge verlangen. Mit der Confirmation gehen die gläubigen Bibclgcschich- ten verloren; das Gehirn, in dem während der Schulzeit das alte und neue Testament regierten, hat wenig mit hinübergenommen ins bürgerliche Leben. Ein Schüler, oder richtiger ein Jüngling, widmet sich einem Fache, das geistige Fähigkeiten in Anspruch nimmt, muß aber dann, und leider zu spät, erfahren, daß dazu seine Geistesgaben nicht ausreicheu. Dieses ist dann oftmals das Resultat eines acht­jährigen Schulunterrichts.

Wenn indeß die Kinder etwas mehr erlernen sollen, besuchen sie die sog. Bürgerschulen, ein Beweis, daß sie in diesen, vorausgesetzt, daß tüchtige Lehrer wirken, die erforderlichen Kenntnisse gewinnen.

So treffen wir die Landschulen, in denen die Kinder durch den Einfluß der Kirche niemals in das Reich der Wissenschaft geführt werden können. Trennung der Schule von der Kirche ist das einzige Mittel, vurch das unsere Schulen aufblühen können.

Sehr viele Lehrer sind, selbst in den üppigsten und reichsten Ge­genden, mit ihrem Gehalte so kärglich gestellt, daß ihnen unter der Last ihrer Nahrungssorgen Lust und Eifer zum Amte schwinden; sie können gediegene Werke von Männern der Gegenwart nicht anschaf- fen, um daraus zu unterrichten. Daher sollten die Lehrer, welche als Träger des Volksgeistes anzusehen sind, in den Stand gesetzt werden, um wirken zn können, wie die Gegenwart es Perlangt.

Die Volksschulen auf dem Lande.

(Eingesandt.)

Der Unterricht in vielen Schulen auf dem Lande ist weit entfernt, dem wirklichen Volksunterrichte zu entsprechen. Wir alle wissen, daß die Schulen noch zu sehr in dem einseitigen Dienst der Kirche befan­gen sind, und die kirchlich-confessionellen Sachen die meiste Zeit des Unterrichts in Anspruch nehmen. Bor lauter biblischer Geschichte kommt die vaterländische Geschichte nicht auf, vor dem Zuge der Kin­der Israels durch die Wüste treten alle wichtigsten Entdeckungsreisen zrrrück, die Richter und Könige und Propheten Judas sind unfern

z Angekommene und abgegangene

Seeschiffe.

Brake, 29. Decbr.

von

' Holl. Arnoldus Willm Nanninga, Top (26)

' Bremen.

! Holl. Unrüst, Schlangenberg Antwerpen

s Hann. Zwei Schwestern, Dirks Bremen

> Hann. Sophie, Michelson (28) Stockholm

I nach

Holl. Arnoldus Willm Nanninga, Top (29)

Malmoe

Haun. Zwei Schwestern, Dirks Kopenhagen Holl. Unrnst, Schlangenberg Bremen

Passagierfshrt

auf der Unterweser und Hunte.

Von Bremen 10 Uhr Mgs. VonBremerhaven O'/y Uhr, Mgs. Bon Oldenburg täglich Hin-und Herfahrt.

Postdampfschifffahrt zwischen Bre­men und Newyork.

Die nächsten Expeditionstage sind:

D. Newyork, am 30. December.

D. Bremen, am 13. Januar 1866. D. Hansa, am 27. Januar

D. Hermann, am 10. Febr.

D. America, am 24. Febr.

Regelmäßige Dampfschifffahrt

zwischen

Bremerhaven-Geestemünde

und

Nordenhamm-Blexen.

Abf. von Nordenhamm Uhr Morgens, 3

Uhr Mittags.

Abf. von Bremerhaven 7'/, Uhr Morgens, Uhr Nachmittags/

Postdampfschifffahrt zwischen Bre­men u. London, Bremen u. Hüll

Abf. nach London jeden Donnerstag Morgen Abf. nach Hüll jeden Montag Morgen.

,, von London jeden Donnerstag Morgen. Hüll jeden Mittwoch und Sonn­abend Abend bis auf Weiteres.

Die Direction des Norddeutschen Lloyd. Director. Procurant.

Anzeigen.

Die Rechnungen an die Amtsgeschäftscaffe und die Hafencasse sind in den nächsten 8 Tagen ein­zureichen.

Amt Brake, 1865 Tecembr, 29.

Strackerjan.

_ Dichter.

Die nachfolgenden Sitze in der hiesigen evan­gelischen Kirche, als:,

1. unter der nördlichen Priechel: im Stuhl siVo. 22 zwei Sitze, der Stuhl JL 27.

2. in der Mitte:

im Stuhl 32 ein Sitz im Stuhl M. 35 eiu Sitz im Stuhl M 75 zwei Sitze im Stuhl »W. 76 zwei Sitze

3. unter der südlichen Priechel:

die Stühle 81, 82, 83 und 85 im Stuhl Jiö. 88 vier Sitze im Stuhl Jo. 91 vier Sitze im Stuhl JL. 93 zwei Sitze im Stuhl Jo. 97 ein Sitz.

4. auf der nördlichen Priechel:

die ersten fünf Mauersitze am Chor, die Stühle Jo. 7, 8, 10, 11, 13, 14, 16, 17, 18, 19, 20 und 21 im Stuhl Jo. 15 ein Sitz

5. auf der südlichen Priechel:

die Stühle JL 23, 26, 27. 29, 32, 35, 41, 42

im S-uhl J'ä 40 drei Sitze

die ersten fünf Mauerfltze am Chor, welche am 1. Januar 1866 aus der Pacht fallen oder nicht vermiethet waren, sollen am Sonnabend, den 30. d. M., Nachm. I V- Uhr, in der Union (bei H. Addicks) auf ein oder mehrere Jahre anderweit öffent­lich meistbietend verpachtet werden.

Die Kirche wird am Vermiethungstage ge­öffnet sein, damit Heuerliebhaber die obigen Sitze vorher anseheu können.

Brake, 1865 Dec. 22.

- Der Kirchenrath.

Hoheuner.

Bei der Postverwaltung Brake ist die Stelle eines Landbriefträgers zu besetzen und haben Bewerber um diese Stelle sich baldigst bei der Postverwaltung zu melden. Gute Zeug­nisse über die bisherige Führung find erfor­derlich.

Brake, 1865 December 19.

Großherzogliche Postverwaltung.

Büsing.

Gerd Setje, ans Edewecht läßt am Mittwo­chen, den

KO. Januar k. I-, Nachm. L Uhr,

in Carsten Koopmann Gasthause Hieselbst.

eine große Parthie geräucherten Speck, Wurst, Schinken, Rippen, Rücken, Fett und Flachs, öffentlich meistbietend mit gerauiner Zahlungsfrist verkaufen»

Käufer ladet ein

Brake Decbr. 29. 1865 _ F« G. Borgstede.

Ein Kahn, 26 Last, groß mit ganz completem Inventar, 6 Jahr alt und diesen Sommer ver­zimmert, wodurch derselbe so gut wie neu, steht unter meiner Nachweisuug Umstünde halber bil­lig zu verkaufen.,

Der Kahn liegt im hiesigen Hafen, und kann unter meiner Anweisung jeder Zeit besehen werden.

Reflectantcn wollen sich ehestens bei mir mel­den um zu contrahiren.

Brake Decbr. 29. 1865

F. G. Borgstede.

Guten Bähia-Caffee, L Pfund 6 Groschen, Guten Rio-Caffee- ü Pfb. b»/r Groschen, empfiehlt

W. Sichren.