Rundschau vom Tage

Kreisleiter und Gauamtsleiter in Sonthofen

Alle Kreisleiter und Gauamtsleiter der NSDAP. sind vom 15. bis 24. November zu einer großen Tagung auf der Or densburg Sonthofen versammelt. Die verantwort­lichen Männer des Obersten Führerkorps der Bewegung, die Reichsleiter der Partei und leitenden Persönlichkeiten der Gliederungen werden auf dieser für die Arbeit und den Ein­satz der NSDAP. bedeutungsvollen Tagung das Wort er= greifen.

Mit dieser Tagung wird gleichzeitig die Ordensburg Sonts hofen, deren endgültiger Aufbau erst in zwei Jahren vollendet sein wird, erstmalig mit allen inzwischen fertiggestellten Teilen der großartigen Anlagen in Dienst gestellt. Während bisher nur in einem Bautomplex die Adolf Hitler- Schule an der Ar­beit ist, werden die rund 1500 Teilnehmer der Tagung als erste die Burg beziehen. Zum ersten Male ist es dabei möglich, die Kreisleiter und Gauamtsleiter gemeinsam zu erfassen, während diese Tagungen bisher für Kreisleiter und Gauamts­leiter getrennt, teils auf Vogelsang, teils auf Crössinsee, durchgeführt wurden.

Neben dem verantwortlichen Dienst der Tagung, der die Teilnehmer an jedem Tage zu drei bis vier Vorträgen im großen Saal der Burg versammelt, sieht die Tagungsfolge, ebenfalls erstmalig, auch eine Reihe von künstlerischen Dar­bietungen vor.

Ordensjunker- auf dem Wasser

> crössinsee erhielt sechzig Kutter, Jollen und Boote

Bei diesigem Nebelwetter fand jetzt die Taufe von sech­zig Wasserflugzeugen der Ordensburg Krössinsee in Tempel­burg statt. Auf dem Strande lagen in Reih und Glied die Kanus, Falt- und Ruderboote, an der Landungsbrücke hatten die Jollen und die Kutter festgemacht. Burgkommandant Goh­des betonte in seiner Taufrede, daß die Junker auf den Ordensburgen nicht nur weltanschaulich unterrichtet, sondern auch körperlich ertüchtigt werden sollen. Für den Wassersport besitze gerade das seenreiche Pommern ideale Ausbildungs­stätten. Die Kutter erhielten die Namen bekannter Admirale aus dem Weltkrieg, während die Jollen pommersche Städte­namen an ihrem Bug tragen. Nach den deutschen Strömen sind die Zehnertanadier benannt, und die Kajats und Motor­boote tragen die Namen deutscher Seest ädte und der drei ostdeutschen Gaue.

Frauenmord in Berlin/

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Leiche im Gebüsch versteckt Vom Täter fehlt jede Spur Im Berliner Tiergarten wurde in den Morgenstunden des Sonntags eine Frauenleiche aufgefunden, die in einem Gebüsch versteckt lag. Die Tote, die ungefähr dreißig bis vierzig Jahre alt ist, wurde mit einer Hanfschnur er= drosselt. Bei der Leiche wurden weder Hut noch Handtasche gefunden. Auf einer in der Nähe stehenden Bant lag ein Buch mit dem Titel Heideschulmeister Uwe Karsten". Von dem Täter fehlt bisher jede Spur.

Auch Name und Herkunft der Toten sind noch völlig unbe­fannt. Die Ermordete ist etwa 1,60 Meter groß, hat einen dunkelblonden Bubikopf, blaue Augen und eine große breite Nase. Bekleidet war sie mit einem dunkelblauen Tuchmantel,

roten Stridjade, schwarzem Wollkleid, hellbraunen Seidenstrümpfen und braunen Pumps. Die Berliner Kriminal­polizei wendet sich an die Deffentlichkeit um Mithilfe an der Aufklärunig des schweren Verbrechens. Insbesondere ist für die Polizei von Wichtigkeit, wer in der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag im Tiergarten oder in dessen Nähe Beobachtungen gemacht hat, die mit der Tat in Verbindung gebracht werden fönnen.

Maul und Klauenseuche auch in Westfalen

Nunmehr ist die Maul- und Klauenseuche auch auf das Gebiet der Landesbauernschaft Westfalen übergesprungen. Rund fünfzig Gehöfte in verschiedenen Kreisen sind schon vers seucht. Mit allen Mitteln wird auch hier der Seuche zuleibe gegangen, um ein Weitergreifen auf andere Gebiete und eine Ausdehnung unter allen Umständen zu verhindern.

Düsseldorfs Staatskommissar gestorben

Der Staatskommissar der Stadt Düsseldorf, General­direktor Liederley, ist in der Nacht zum Sonnabend einer Lungenentzündung erlegen. Liederley hat die kommissarische Verwaltung der Stadt Düsseldorf im April auf Anordnung des Regierungspräsidenten übernommen. Bis dahin war er Generaldirektor der Rheinbahngesellschaft der Düsseldorfer Straßenbahn. Staatskommissar Liederley war alter Parteis genosse und bekleidete eine Führerstellung im NSKK.

Raubmord im Fährboot

Am sogenannten Pferdegraben in der Nähe des pome merschen Haffbades Stepeniz wurde der fast 60jährige Fähre mann Karl Schenzel in der Kajüte seines Motorbootes Irma" ermordet aufgefunden. Die polizeilichen Ermittlungen erga ben, daß Schenzel durch einen Pistolenschuß in den Hinterkopf getötet worden ist. Der Mörder raubte sechzig Mark, die der Kapitän in Fünf- und Zweimarkstücken in einer Geldbörse bei sich getragen hatte. Nach der Tat ließ der Mörder das Boot mit voller Kraft am Ufer auffahren und floh. Die Polizei hat für die Ergreifung des Täter eine Belohnung von 1000 mark ausgesetzt.

Geistestrante tötet ihr Kind

Am Sonnabend erwürgte die 47 Jahre alte Ehefrau Schue­mann in Lübed ihren vierjährigen Sohn Claus, anscheinend in einem Anfall von Geistesgestörtheit. Als Grund zur Tat gab sie an, daß sie befürchtete, wegen ihres Nervenleidens dem­nächst einer Heilanstalt zugeführt zu werden.

Ein Berufsverbrecher ausgebrochen

Am Sonntagabend ist der in Duisburg und Mülheim als Berufsverbrecher bekannte Bernhard Karlipp aus dem Amts­gerichtsgefängnis Mülheim ausgebrochen, nachdem er zuvor einen Gefängnisbeamten ermordet hatte. Bern hard Karlipp ist zu Korbach am 7. 8. 1909 geboren. Beim Aus­bruch trug er einen dunkelgrünen Anzug, dessen Jacke an der linken Brust und linken Seite auffallend geflickt ist. Weiter trug er schwarze Halbschuhe. Karlipp ist 1,76 Meter groß, bart­los, hat blondes, nach hinten gekämmtes Saar, ist träftig, hat blaue Augen, zur Zeit ist sein Gesicht auffallend blaß. Alle Volksgenossen werden gebeten, an der Ermittlung des aus­gebrochenen Mörders tatkräftig mitzuwirken. Hohe Belohnung teht in Aussicht. Zweddienliche Angaben nimmt die Kriminal polizei Mülheim- Ruhr und jede nächste Polizeidienststelle ent

gegen.

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Der Schneidemühler Korruptionsprozeß

Im Schneidemühler Korruptionsprozeß fam im weiteren Verhandlungsverlauf die Bestechung des Straßenmeisters von Neustettin und des Bahnmeisters von Bublik zur Sprache. Der Straßenmeister sollte sich bei der Ver­gebung von Aufträgen für die Verwendung von Perlfies ein­sezen, obwohl die zuständigen Stellen einen anderen Baustoff verlangt hatten. Der Bahnmeister dagegen sollte seine Stellung dazu benutzen, um den angeklagten Unternehmern Vorteile bei den Wiederherstellungsarbeiten eines Bahndammes zu verschaf­fen. Solange man sich von ihm Vorteile erhoffte, wurde er von den Unternehmern in die Standesgemeinschaft" der Kor­ruption aufgenommen. Die gesellschaftlichen Beziehungen wur­den aber nach Beendigung der Arbeiten sofort wieder abge­brochen. Die Zechgelage waren vorher jedoch so umfangreich, daß einer der Unternehmer bei den Gastwirten Beträge von fünfzig und hundert Mark hinterlegte, damit die Beamten auch zechen konnten, wenn er nicht da war. Unter den zahlreichen Belegen der Baufirmen befinden sich auch genaue Aufstellungen über die Schmiergelder und Zechgelage, Ausgaben für Schweinebraten, Leckereien und Konfirmationsgeschenke wurden genau so gewissenhaft gebucht, wie die gegebenen Darlehen über viele hundert Mart.

Zwischenfall durch einen Geistesgestörten in Altona Auf einer Rundgebung des Kreises Altona der NSDAP., auf der Gauleiter Karl Kaufmann sprach, ereignete sich ein fleiner Zwischenfall. Ein Versammlungsteilnehmer, der die Aufmerksamkeit der Oeffentlichkeit erregen wollte, benutzte das zu eine Pistole mit Plazpatronen, aus der er einen Schuß in die Luft abgab.

Es handelt sich hier ganz offenbar um einen Geistes­gestörten.

Griechischer Dampfer gesunken

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23 Bermißte

Der griechische Dampfer Tzenychandris", der mit einer Schrotladung nach Rotterdam unterwegs war, ist am Sonn­abend früh in der Nähe des Feuerschiffes Diamond Shoals" an der amerikanischen Küste untergegangen. Von der 29köp­figen Besagung konnten bisher nur sechs Mann aerettet werden. Die Suche nach den Vermißten dauert an.

Streit im Warschauer Großen Theater

Eine peinliche Ueberraschung erlebten die Be, ucher_des Großen Theaters in Warschau. Die Vorstellung fonnte nicht stattfinden, weil die rund 430 Angestellten und Arbeiter des Großen Theaters wegen mehrmonatiger Lohn­rückstände, zum Teil noch aus der vorjährigen Spielzeit in den Ausstand getreten sind und das Theatergebäude besetzt halten. Die Streifenden erklären, das Theatergebäude freiwillig nicht eher zu räumen, bis alle Verpflichtungen ihnen gegenüber abgedeckt sind.

Unruhiges Wochenende in Jerusalem

7 Tote und viele Verlegte

Am Sonnabend kam es in Jerusalem erneut zu schweren Zusammenstößen zwischen Juden und Arabern, wobei vier Ara­ber und ein Jude getötet und fünf Araber und fünf Juden verlegt wurden. Sonntag früh setzten sich die Unruhen auf den Straßen fort. Gruppen von Juden und Arabern beschossen sich gegenseitig. Auch wurden Bomben auf Autobusse ge­worfen. Diese neuen Zusammenstöße forderten zwei Tote und zehn Verwundete. Täter konnten bisher noch nicht ermittelt werden. Die bisherigen behördlichen Maßnahmen sind offen­bar weiterhin unwirksam. In gefährdeten Stadtteilen mußten die Autobusse umgeleitet werden. Da die Unsicherheit wächst, ist der Schulbesuch der Kinder unmöglich gemacht.

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Berlin um den Eintopf versammelt

Am Sonntag waren wiederum Millionen um den Eintopf versammelt. 75 000 ehrenamtliche Helfer und Helferinnen der NS.- Volkspohlfahrt liefen von früh bis spät treppauf, treppab, um bei allen Volksgenossen die Spenden für das WHW. zu sammeln. Im Kreis Stegliz veranstaltete das Flat- Regiment 12 mit vier Feldküchen ein großes öffentliches Gemeinschaftsessen, für das nicht weniger als 1000 Liter Brühteis mit Huhn be= reitgestellt waren.

Nach der Einholung der Gulaschkanonen vom Kasernenhof, die dort zwischen zwei riesigen Langrohrgeschützen aufgestellt waren, veranstalteten Formationen der Bewegung einen Pro­pagandamarsch, an dessen Spizze sich die vier dampfenden Feld. küchen durch die Straßen bewegten. In Südende, dem Aus­gangspunkt des Marsches, begann dann ein Massensturm auf die leckere Suppe, die schon in türzester Zeit restlos verpuzt" wurde, so daß- um den Betrieb" aufrechtzuerhalten in aller Eile von der Leibstandarte Adolf Hitler noch weitere 600 Liter Suppe beschafft werden mußten. Auch das Flat- Regiment mußte noch 200 Liter nachliefern. Festlicher Abschluß der 3. Reichsmusiktage der Hd.

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Die 3. Reichsmusiktage der H3., in deren Zeichen Stutt gart seit dem 11. November stand, fanden am Sonntagabend mit einem von der$ 3. gemeinsam mit der Wehrmacht und der RSG. ,, Kraft durch Freude" in der überfüllten Stadthalle ver­anstalteten Gemeinschaftskonzert ihren festlichen Ab­schluß. Es war vor einer breiten Oeffentlichkeit ein macht­volles Bekenntnis deutscher Musitarbeit in der Jugend Adolf Hitlers. Die Veranstaltung, der große Teile der Stuttgarter Elternschaft beiwohnten, erhielt ihre besondere Bedeutung durch die Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste von Partei, Staat und Wehrmacht. Jedes einzelne Stück der umfangreichen Vor­tragsfolge wurde von den Tausenden mit begeistertem Beifall aufgenommen.

Am Schluß der Kundgebung nahm der Chef des Rundfunk­amtes der Reichsjugendführung, Obergebietsführer Cerff, der im Rahmen der Reichsmusiktage mehrmals in grundsäglichen Ausführungen über die Musikarbeit in der Hitler- Jugend ges sprochen hatte, noch einmal Gelegenheit, Sinn und Zweck dieser Musikarbeit kurz zu umreißen. Er überbrachte der Versammlung die Grüße von Reichsminister Dr. Goebbels und Reichsjugend­führer Baldur von Schirach, die sich mit der fulturellen Arbeit der Hitler- Jugend besonders verbunden fühlten.

Der Verlauf der Reichsmusiktage habe gezeigt, daß das musikalische Leben in der Hitler- Jugend so vielgestaltig sein könne, wie die deutschen Menschen und die deutsche Landschaft. Sie hätten aber auch gezeigt, daß jede Abkehr von den völkis schen Gefühlswerten auf die energische Abwehr der Hitler­Jugend stoße.

Rekordziffern des englischen Handels

Rüstungsindustrie maßgeblich beteiligt

Das britische Handelsministerium veröffent­licht die Zahlen des englischen Ueberseehandels im Oktober 1937. Sie zeigen, daß der Außenhandel im Oktober 1937 der beste war seit dem Oktober im Konjunkturjahr 1929. Der Ges samtexport im Oktober betrug 52,9 Millionen englische Pfund ( etwa 700 Millionen RM.), was gegenüber dem Vorjahre eine Zunahme um 6,5 Millionen Pfund und gegenüber 1935 eine Zunahme von 8,3 Millionen Pfund bedeutet. Der Import Har in ähnlicher Weise zugenommen. England kann sich bekanntlich nicht aus eigener Scholle ernähren und ist schon deshalb ein großes Importland, nur mit dem wichtigen Unterschied, daß es meistens von seinen vielen Kolonien und Dominien importiert und dafür nicht in Gold oder Devisen, sondern in nationaler Währung bezahlt, also gerade das fann, was Deutschland fehlt, so lange es seine Kolonien nicht hat. Die britischen Importe find in Ottober 1937 mit rund 96 Millionen Pfund 15,5 nen Pfund höher als im Oktober, des Vorjahres. Den Haupt­anteil an dem gesteigerten Export nimmt die Schwerindustrie, vor allem Kohle, Eisen, Stahl und Maschinen ein. Die engs lische Aufrüstung wirkt sich also auch hier sehr start aus.

Finkelstein auf der schwarzen Liste?

Der Brüsseler Reinfall der Sowjetjuden- Feitstellungen eines niederländischen Blattes

( R.) Amsterdam, 15. November.

Algemeen Handelsblad" beschäftigt sich in einem be­merkenswerten Leitartikel mit der Abfuhr, die Litwinow auf der Brüsseler Neunmächtekonferenz erlitten hat. Die großen Tage Litwinows, schreibt das Blatt, in der internationalen Politik seien sett. langem vorüber. Auf der Rückkehr von der Brüsseler Konferenz nach Moskau werde Litwinow- Finkelstein zweifellos das Gefühl einer Taube haben, über der bereits bedrohlich der Habicht treise. Seit langem verlaute, daß auch

Kürzmeldungen

Der Führer und Reichskanzler hat dem König der Belgier zum Namenstag drahtlich seine Glückwünsche übermittelt..

Durch Erlaß des Führers und Reichskanzlers vom 30. Sep­tember ist an Stelle der bisherigen Deutschen Hochschule für Politik e. V. die Hochschule für Politik als Anstalt des Reiches errichtet worden.

Der bisherige Leiter des Personalamtes des Stellvertreters des Führers, Reichsamtsleiter von Wulffen, wurde als Mini­sterialrat in die Präsidialkanzlei berufen.

Die Reichsverkehrsgruppe Spedition und Lagerei hielt vom 10. bis 13. November in Berlin den Spediteurtag 1937 ab. Reichs- und Preußischer Verkehrsminister Dr. ing. e. h. Dorp müller stellte in einer Ansprache als zu erstrebendes Ziel ein neues Recht des deutschen Spediteurwesens hin, in dem der Berufsstand der Spediteure der geachtete und vom Vertrauen der Ablader wie der Verkehrsmittel getragene Stand der ,, Verkehrsanwälte" sei.

In Warschau wurde am Sonnabend eine Tagung der Kauf­leute aus ganz Polen eröffnet. Das Hauptziel der Tagung gilt der Entjudung des Handels in Polen.

An der nichtöffentlichen Sigung der Brüsseler Konferenz nahmen die Hauptvertreter Chinas, Frankreichs, Englands und Ameritas teil. Die bereits angekündigte öffentliche Sigung wurde abgesagt.

Die französische Zeitung Jour" weiß im Zusammenhang mit dem Miller- Stoblin- Fall von einer Auslandssektion der GPU. zu berichten, die sich unter dem Namen Gougobez" tarne. Dieser Gougobez" soll in Frankreich zwölf Bertretungen

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unterhalten.

Der sogenannte Landwirtschaftsminister" des tatalanischen Bolschewistenausschusses ist abgesezt worden, weil er sich nicht dazu hergeben wollte, in Katalanien eine Agrarreform" nach sowjetrussischem Muster durchzuführen. Die Absetzung geschah Auf Anweisung der Moskauer Ueberwachungsagenten..

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1 Litwinow nicht mehr in der Gunst Stalins stehe. Stalins Säuberungspsychose habe sich längst auch an Litwinows engsten Mitarbeitern ausgetobt. Die jüngsten Verhaftungen führens der Sowjetdiplomaten auf Geheiß Stalins feien in Wirklichs teit wohl feineswegs auf die angebliche Verschönerung" gegen Stalin zurückzuführen, sondern auf das Scheitern der ihnen erteilten diplomatischen Aufträge. In der Tat befinde sich die sowjetrussische Außenpolitik zur Zeit in einer schweren Krise. Mostaus Spanienpolitit sei völlig mißlun­gen. Die Beziehungen zwischen Moskau und Warschau, die nie sonderlich herzlich gewesen seien, seien seit Bildung des deutsch- italienischen Antikomintern- Blocks noch weiter abge­fühlt. Auch in anderen europäischen Hauptstädten habe Mostau schwere diplomatische Rückschläge verzeichnen müssen. In Paris neige man mehr und mehr zur Politit eines Aus gleichs in Westeuropa, sei es auch auf Kosten der engen Be­ziehungen zu Moskau. In der Türkei habe England den sowjetrussischen Einfluß start zurückzudrängen vermocht. Mos tau habe ganz allgemein in Europa so viel an Gelände vers loren, daß es praktisch isoliert sei. Das Zustandekommen des Dreieds Berlin- Rom- Totio sei der jüngste Schlag, der Sowjet­rußland getroffen habe. Wenn Stalin jezt auf der Suche nach den Schuldigen für diese Entwicklung sei wie es ganz offen­bar zutreffe so müsse er sich zweifellos legten Endes an Litwinow halten. In diesem Sinne fönne man wohl das Aufräumen Stalins unter den sowjetrussischen Diplomaten als Vorläufer von Litwinows Fall ansehen.

Drud und Verlag: NS.- Gauverlag Weser- Ems, G. m. b. S., Zweignieders laffung Emden./ Berlagsleiter Hans Paez, Emden.

Sauptschriftleiter: Menso Folterts; Stellvertreter Karl Engelles. Verantwortlich( auch jeweils für die Bilder) für Innenpolitit und Bewe gung: Menso Folkerts, für Außenpolitit, Wirtschaft und Unterhaltung: Eitel Kaper; für Heimat: Karl Engeltes; für Stadt Emden: Dr. Emil Krizler, sämtlich in Emden; für den übrigen Teil, insbesondere Sport: Friz Brockhoff, Leer.

Verantwortlicher Anzeigenleiter: Paul Schiwy, Emden.- D.- A. Ott. 1937: Hauptausgabe 24 537, davon mit Heimatbeilage ,, Leer und Reiderland" über die Buchstaben L/ E im 9000. Die Ausgabe mit dieser Beilage ist durch Beitungstopf gefennzeichnet. Zur Zeit ist Anzeigenpreisliste Nr. 16 für alle Ausgaben gültig. Nachlaßstaffel A für die Heimatbeilage Leer und Reis derland", für die Hauptausgabe. Anzeigenpreise für die Gesamtausgabe: die 46 Millimeter breite Millimeter- Zeile 10 Rpfg., Familien- und Klein anzeigen 8 Rpfg., die 90 Millimeter breite Teri- Millimeter- 3eile 80 Rpfg., Millimeter breite Milli. für die Bezirksausgabe Leer- Reiderland die 46 meter- Beile 8 Rpfg., die 90 Millimeter breite Text Millimeter- Zetle 50 Rpfg. In der NS.- Gauverlag Weser- Ems GmbH. erscheinen insgesamt

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