Ser 1937 Freitag, den 31. Dezember 1987

Oftfriesische Tageszeitung

Erfolgreiches Jahr der Leibesübungen 1937 im Kreise Leer

Unsere Turner und Sportler hielten Rüdichau

otz. Beim Nahen eines neuen Jahres ist es alter Brauch, Küd­schau zu halten über das alte Jahr, sich des Erreichten zu freuen und den Blick auszurichten für die Aufgaben, die das neue Jahr den Turnern und Sportlern stellen wird. Das Jahr 1937 war für unsere Stadt und darüber hinaus für den Großkreis Leer im Deut­schen Reichsbund für Leibesübungen in seiner Gesamtheit ge= sehen ein erfolgreiches; es war insofern von besonderer Bedeu­tung, als in dieses Jahr die Gründung einer Arbeitsgemein­schaft der Turn- und Sportvereine fiel. Somit wurde die von der Reichssportleitung geforderte Arbeitsgemeinschaft auch von der Ortsgruppe Großkreis Leer im DRL. durchgeführt, wie überhaupt unfere Ortsgruppe tatkräftig gearbei tet hat.

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Das Hauptgeschehen war wohl der Tag der Leibesübungen" am 22. August in Leer, weiter wurden Wochenendlehrgänge in Olden­burg unter Leitung des Gausportlehrers Cielinski abgehalten, in Leer führte die DRL.- Sportlehrerin Wintermantel Lehrgänge durch, an einem weiteren Abend kam Sportlehrer Cielinski nach Leer. Ebenfalls wurde die Abnahme der Uebungen für das Reichs­Sportabzeichen durch die DRL.- Ortsgruppe neu geregelt. In diesem Busammenhang kann die erfreuliche Mitteilung gemacht werden, daß im Jahre 1937 eine überaus große Anzahl Sportler und Sport­Jerinnen die Bedingungen zu erfüllen vermochten. Annähernd 70 Leistungsbücher konnte der Ortsgruppenführer Schulte an die Sportbehörde weiterleiten.

Einen ungewöhnlich starken Aufschwung hat das Schwim­men in unserer Stadt genommen. Zahlreiche Schwimmer und Schwimmerinnen legten ihre Dauerschwimmprüfung für den Er­werb des Totenkopfabzeichens ab. Die Krönung der Dauerschwimm­prüfungen brachte das Schwimmen Rund um die Nesse", das 23 Schwimmer, darunter ein elfjähriges Mädchen, zu bewältigen ver­mochten.

Germania Leer,

der wohl aktivste Verein im Großkreis Leer, hat im Jahre 1937 die Bezirksliga nicht zu halten vermocht. Es sollen die Gründe an dieser Stelle nicht erörtert werden, die zum Abgleiten in eine niedrigere Spielklasse führten. Unsere Wünsche lassen wir sprechen, und die gehen dahin, daß es dem VfL. Germania gelm­gen möge, im neuen Jahr die alte Spielklasse wieder zu erreichen. Alle Anzeichen sprechen für die Zurückgewinnung der Bezirksliga, die Mannschaft hat ihre alte Kampfkraft zurückgewonnen und liegt zt. an der Spiße der Tabelle als einziger bislang ungeschlagener Verein. Von den 37 Wettspielen, die Germanias 1. Mannschaft austrug, konnten 24(!) gewonnen werden, 3 Spiele verliefen un­entschieden, 10 gingen verloren. Die freundschaftlichen Beziehun­gen mit dem benachbarten Holland konnten wieder aufgenommen werden. An den Ostertagen vermochte die 1. Mannschaft in Al­feld und Harsum( Hildesheim) Ostfrieslands Fußball mit schönen Erfolgen zu vertreten. Die Handballspielerinnen des VfL. konnten auch in diesem Jahr als Gaumeister und damit als Teil­nehmer an den Deutschmeisterspielen neuen Ruhm an ihre Fahnen heften und somit ihre Vaterstadt ehrenvoll vertreten. Die VfL.­Sportlerinnen haben den Ehrgeiz im neuen Jahr die Gaumeister­würde erfolgreich zu verteidigen. Die Herbstferie um die Kreis­meisterschaft wurde ungeschlagen beendet.

Frisia Loga und VFR. Heisfelde,

die wir als Leerer Bereine bezeichnen dürfen, haben als foge nannte Vorortvereine manchen schönen Sieg erringen können. Die Logaer 1. Mannschaft vermochte sogar nach einem Sieg über den Emder Turnverein die Kreismeisterschaft und damit das

gestedte Biel zu erreichen Als ostfriesischer Kreismeister schlug Loga sich bei den Aufstiegskämpfen gut, mußte allerdings, die Pa= penburger Sportfreunde auf den lezten Plaz verweisend, Sem Wilhelmshavener Kreismeister den Vortritt lassen. Gegenwärtig liegen Loga and Heisfelde in der Spikengruppe der Tabelle. Tunverein Leer von 1860

legt nach wie vor Hauptgewicht auf die Breitenarbeit im Ber­ein. Turner und Turnerinnen nahmen an verschiedenen Lehr­gängen des Kreises teil. Von den einzelnen auswärtigen Veran­staltungen konnten viele Siege mit heimgebracht werden. Die Stagerral- Gedächtnisspiele in Wilhelmshaven, die Kreismeister schaften in Delmenhorst, die Bernhard- Brons- Gedächtnistämpfe in Emden und die leichtathletische Veranstaltung in Collinghorst fahen Turner aus Leer am Start. Eine Mannschaft nahm an den Vereins Vereinsmeisterschaften der Oberstufe in Oldenburg teil. gerätewettkämpfe und Vereinsmannschaftskämpfe runden das Bild der Aktivität des Turnvereins Leer von 1860. Hauptarbeit und Hauptziel im neuen Jahr heißen: Breslau! Seit langem spa­ren Turner und Turnerinnen für das gewaltige Deutsche Turn­und Sportfest, das ein Fest des ganzen leibestüchtigen deutschen Boltes zu werden verspricht.

Nuderverein Leer

ist mit dem Erreichten vollauf zufrieden. Besonderes Gewicht wurde in diesem Jahr auf die Instandsetzung des Bootshauses ge legt; das ganze Frühjahr über waren die Bauhandwerker niit der

Begeisterung überwand alle Hindernisse

Eindrucksvolle Fahrt durch die deutschen Sportgaue

otz. Unser Mitarbeiter unternahm eine Studienfahrt durch die deutschen Sportgate. Was er dabei an nimmermüder schildert Meinarbeit und vorbildlicher Begeisterung sah, Wenn man zur Jahreswende sein nachfolgender Artikel. Rückschau auf die großen deutschen Sporterfolge der ver gangenen Monate hält, wird man seine Feststellungen als Ausdrud einer faum noch zu überbietenden Breitenarbeit mit heranziehen müffen.

etwas

Die Leibesübungen sind heute in Deutschland ein fester Bestand teil im Leben unseres Volkes. Jeder einzelne hat zum Sport eine mehr oder weniger enge Beziehung. Millionen haben in den Groß­städten die großen Wettkämpfe miterlebt und kennen die Besten der verschiedenen Gebiete. Gewaltige Stadien mit 60 000-100 000 ganz Selbstverständliches geworden. Zuschauerplätzen sind Dieses Bild der Sportliebe und Sportbegeisterung ist dennoch ein­seitig. Die deutschen Leibesübungen gehen weit darüber hinaus. Moderne Vereinsanlagen und Riesenstadien sind ja nur Aeußer­Tichkeiten und im Verhältnis zu den unzähligen Dörfern und Kleinstädten im Reich auch in der Minderheit. Man läßt sich leicht von diesen Aeußerlichkeiten beeinflussen und vergißt oder weiß es nicht, daß es draußen in den ländlichen Gebieter ganz an ders aussieht. Hier fehlen oft die notwendigsten Voraussetzungen und trotzdem bestehen aber überall Sportgemeinschaften, die mit der gleichen Einsatzbereitschaft und der gleichen Hingabe arbeiten. Es kommt ja auch gar nicht so sehr auf eine nach neuesten techni­schen Erfahrungen geschaffene Aschenbahn oder sonstige Anlagen an, sondern darauf, daß überhaupt etwas getan wird. ein Wille, da genügen auch bescheidenere Einrichtungen. Wenn man nun einmal durch Deutschlands Sportgaue führt, Tann man manche Entdeckung machen, die den verwöhnten Städ­ter ficher den Atem verfchlagen würde, für uns auf dem Lande

Wo aber

Fundamentierung des Bootshauses beschäftigt. Darunter liti na­türlich der Ruderbetrieb und vor allem ein intensives Training. Infolgedessen war dem RV. auf der Emder Regatta ein Sieg nicht beschieden, von der Oldenburger Regatta hingegen konnten Rude­rer und Ruderinnen mit schönen Siegen heimkehren. Die Vereins­regatta nahm in jeder Weise einen schönen Verlauf. Die Aus­sichten für 1938 erscheinen günstig, zumal der Ver­ein in der Lage sein wird, durch die Anschaffung eines schnell lau­fenden Motorbootes eine tadellose Ausbildung der Aktiven unter Leitung eines bewährten Trainers zu bieten.

Ruderclub Leer

tann ebenfalls über ein erfolgreiches Jahr berichten. Tas siebte Jahr seit der Gründung des RCL. sah viele Aufgaben, die von der Vereinsleitung gelöst werden mußten. In dieser verhältnismäßig furzen Zeit ist ein Verein von Ruf und Größe entstanden. Auf Regatten in Bremen und Rheine wurden beachtenswerte Erfolge erzielt. Siege der Ruderinnen erfreuten wiederum die Mitglieder. Die Jugendmannschaft darf sich ebenfalls einer eifrigen Tätigkeit rühmen, wie auch die Wanderruderer emfig tålig waren und manch schöne Fahrt unternahmen. Die Vereinsregatta als Abschluß der Ruderarbeit stellte einen ganz hervorragenden Erfolg des Ruderleiters dar, konnten doch in drei Stunden 13 Rennen abgewickelt werden. Sportliche Ertüchtigung, somie Pflege der Geselligkeit und Sportkameradschaft sollen auch im neuen Jahr obenan stehen.

Wassersportverein Leer

als jüngster Sportverein unserer Stadt kann mit Stolz auf ein Jahr restloser Aufwärtsentwidelung zurückblicken. In theoretischen Stunden in der Waage" wurde den Wassersport­

H

Folge 306

lern die Navigation nahegebracht, das Erlernte brachten sie mit heim auf die Schiffsplanken, um sich an Ausfahrten oder aber on Wettkämpfen zu beteiligen. So war auch das Jahr sportlich ge­sehen ein erfolgreiches. Von der Norderneyer Regatta wurde der 1. Sieg mit heimgebracht, zahlreiche weitere Erfolge waren dem Verein auf der Jemgumer Veranstaltung beschieden. Mit den sportlichen Erfolgen und dem Mitgliederzuwachs tam der Ausbau des Anlegesteges, wie überhaupt die Vereinsführung bei aller Enge durch das im Wege stehende Kohlerlager auf der Nesse die Anlege­stelle zu einer das Auge erfreuenden Anlage zu gestalten vermochte. Unterkreis Leer im Deutschen Schüßenverband

Der deutsche Schießsport kann an der Schwelle des neuen Jahres auf einen wichtigen Abschnitt zurückblicken. 1937 brachte die Eint gung der drei früher großen Sportschüzen­Verbände zu einer umfassenden Organisation, den Deutschen Schüßen- Verband. Die Unterteilung erfolgt in Gaue, Kreise und Unterkreise, und so wurden die Voraussetzungen geschaffen, sum diesen wehrhaften Sport einer weiteren Blüte entgegenzuführen.

Im Unterkreis Leer des D. Sch.-W. pflegen augenblicklich 8 Ver­eine, nachdem mehrere Einzelvereine zu einem lebensfähigen Gan­zen zusammengeschlossen wurden, den deutschen Schießsport. Das Jahr 1937 bildete in Anbetracht der Neuorganisation eine gewisse Uebergangszeit. Heute steht alles fest im neuen Rahmen, was aller Voraussicht nach das Jahr 1938 mit guten schießsportlichen Lei­stungen beweisen wird. Dazu wird auch die Ausbildung von Schießwarten beitragen; bis zum 1. April 1938 soll jeder Schieß­sportverein mindestens einen geprüften Schießwart zur Verfügung haben.

Neben der planmäßig festgefeßten schießsportlichen Ausbildung werden die Vereine des Deutschen Schüßenverbandes am 27. März 1938 das Opferschießen zu Gunsten des Winter­hilfswerks durchführen. Im Laufe der Sommermonate fol­gen dann die Meisterschaftskämpfe, die beweisen werden, daß der Unterkreis Leer hinsichtlich der Ausbildung und Leistung setner Schützen auf dem Posten ist.

Wichtige offfriesische Berkehrsfragen

Berechtigte Wünsche im Jahresbericht

otz. Der Jahresbericht der Industrie- und Handelskam­mer für Ostfriesland und Papenburg befaßt sich in ausführ­licher Weise mit allen Belangen der ostfriesischen gewerb lichen Wirtschaft. Eine Hauptrolle spielen dabei immer die Verkehrsfragen. Den Vorrang unter den Verkehrs­arten hat im Bezirk nach wie vor die Schiffahrt in allen thren Teilen. In dem Bericht der Kammer wird der Wunsch zum Ausdruck gebracht, daß im Interesse der Häfen von Leer, Weener und Papenburg die gegenwärtig vorschwebende Zielsetzung der Solltieße der Ems mit fünf Meter baldigst erreicht wird.

Nach einem Hinweis auf den in Angriff genommenen Ausbau der Umschlagsanlagen im Emder Hafen wird für den Hafen von Leer, der zur Zeit den Ansprüchen vollauf genügt, der dringende Wunsch geäußert, daß die Reichswasserstraßen verwaltung für die Verbesserung der Einfahrt des Hafens, das heißt bis zur Schleuse, Sorge tragen und die im Fahr wasser entstehenden Schlichbänke jeweils durch Baggerung beseitigen möge. Es heißt weiter: Die Unterhaltung des Emsfahrwassers oberhalb der Ausmründung der Leda wird in den nächsten Jahren dadurch eine ungleich größere Beben­tung gewinnen, daß mit der Erweiterung des Dortmund­Ems- Kanals die Ansprüche der Binnenschiffahrt an den Lauf des Stromes steigen werden, so daß noch eine Anzahl Krüm mungen zu beseitigen sind, Arbeiten, die man zum Teil auch bereits in Aussicht genommen hat, so bei Mitling- Mark und Weekeborg."

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Es ist vorgesehen, die neue Kanalstrede des erweiterten Dortmund- Ems- Kanals unmittelbar neben der jetzigen Ein­fahrt in die Seeschleuse Papenburgs in die Ems ausmünden au lassen. Deshalb sind mit der Wasserbauverwaltung Ver­handlungen gepflogen worden mit dem Ziele, zur Sicherung des Papenburger Verkehrs besondere Vorkehrungen zu tref­fen, damit sowohl die Seedampfer unbehindert in den Pa­penburger Hafen ein- und von dort auslaufen können, als auch die größten Kanatähne den Papenburger Ha­sen zu erreichen in der Lage sind. Zu diesem Zwecke haben die Wasserbaubehörden Untersuchungen angestellt und Pläne ausgearbeitet, die zur Zeit noch der endgültigen Entscheidung harren. Leztere iſt dringlich, denn im Zusammenhange mit der Kanalausmündung stehen weitere Wasser- und Hafen­bauten, und zwar ist hier an erster Stelle zu nennen die Er­bauung einer neuen Schleuse zur Ems, mit der die Existenz des Papenburger See- und Binnenschiffsverkehrs steht und fällt."

aber selbstverständlich ist. Da gibt es teine planierten Fußball­pläge. Trotzdem aber find die Männer mit Begeisterung bei der Arbeit. In Niedersachsen z. B. liegt ein kleines Dorf, dessen Turn­verein schon lange Jahrzehnte besteht. Es waren keine Mittel da, um eine zweckmäßige Turnhalle zu bauen. So miete man einen Lagerschuppen und zimmerte sich die Geräte selbst. Schließlich war alles da, sogar der Reckständer stand. Aber die Decke war so niedrig, daß man keine Riesenwelle machen konnte, ohne mit den Beinen gegen die Balken zu schlagen. Da hat man sich nicht lange besonnen, sondern einfach ein Loch in die Decke geschlagen. Und nun können die begeisterten Turner unbekümmert ihre Riesen­wellen drehen. Für den Außenstehenden ist es natürlich ein eigen­artiges Bild, wenn die Männer der Reckstange immer zur Hälfte aus der halle" verschwinden. Aber man weiß sich zu hel­fen, das ist die Hauptsache.

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Solche Einzelheiten fann man mehr als einmal erleben, wenn man draußen die Augen aufmacht. Selbstgebaute Geräte sind schon nichts besonderes mehr, ebenso in mühseliger Arbeit von den Sportlern selbst geschaffene Bläge. Die Tatsache aber, daß man aller Widerstände zum Troß doch Sport treibt, ehrt die Männer, die häufig schwerem Tagewerk nachgehen. Man muß sich einmal die kleinen Vereine auf dem Lande ansehen, die zumeist schon ein recht beträchtliches Alter haben und wo heute noch der Großvater neben dem Enkel steht. Die Mitgliederzahlen gehen nicht in die Hunderte, es gibt feine Vereinshäuser, sondern unter bescheiden­sten Verhältnissen kommen die einzelnen oft von weit her zu­sammen.

Eine interessante Beobachtung lann man auch in Hamburg machen, dem deutschen Tor zur Welt". Hier ist ein besonderer Fußballplay den ausländischen Schiffsmannschaften vorbehalten. Die Seeleute der verschiedensten Nationen nehmen gern die Frei­zeit wahr, unt schnell einmal die Fußballstiefel anzuziehen. Unsere Bremen z. B. hat eine Fußballmannschaft, die schon häufig in Neuhort in den sportlichen Wettkampf gegangen ist und die auch

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der Industrie- und Handelskammer

Im Hinblick auf die Eisenbahnlinien Ostfrieslands heißt es in dem Bericht:

Die Eisenbahnlinien liegen zwar fest, doch zeigt sich, je länger desto mehr, daß bei der Beschleunigung des Zugver­kehrs die Ergänzung der eingleisigen Strecken durch Legung zweiter Gleise unabwendbar ist. Der Verkehr auf diesen Strecken mutet im Vergleich zu dem Ver­fehr auf anderen Bahnlinien an, wie der Sekundärbahn­betrieb zu dem sonstigen Verkehr in früheren Zeiten. Des halb wird auch auf den Streden Oldenburg- Leer- Neu­schanz und Emden- Norddeich an dem Bau der zweiten Gleise in absehbarer Zeit nicht vorbeigegangen werden können."

Im Zusammenhang mit dem Bahnhofsneubau in Emden wird betont, daß außer einem neuen Empfangs. gebäude sich auch andere Bauten ergeben werden. Insbe ſondere ist die Höherlegung und Umgestaltung der Brücke über den Delft nur eine Frage der Zeit. Es bedarf außerdem technisch schwieriger Bauten, um die Landstraßenverbindung, die den Bahnkörper in nächster Nähe des tünftigen Haupt­bahnhofs überquert, zu sichern."

Bezüglich des Straßenneges in Ostfriesland wird erneut eine unmittelbare Straßenverbindung Gmden­Neermoor, sowie der Ausbau des Sandkastens nach Riepe angeregt. Notwendig ist u. a. auch ein Ausbau der Küsten­straße Norddeich, Bensersiel- Neuharlingersiel, Carolinenfiel Harle, Endlich ist Ostfriesland aus seiner Isolierung auch dadurch zu befreien, daß die in West- Ost- und Nord- Südrich tung verlaufenen Reichsstraßen unseres Bezirks an geeigne ter Stelle Anschluß an die Reichsautobahnen, insbesondere an die zwischen dem Ruhrgebiet und der Nordsee, erhalten." Das modernste und schnellste Verkehrsmittel, das Flug­zeug, versieht für unser Grenz- und Küstenland nur in den Sommermonaten einen regelmäßigen Dienst. Die Haupt­

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ursache für diesen Mangel liegt darin, daß die besonders von

der Industrie- und Handelskammer propagierte Anlegung eines Flughafens bei Emden bislang noch nicht verwirklicht worden ist. Da die Aufspülung des Geländes westlich des Emder Hafens fortschreitet, besteht durchaus die Möglichkeit, hier bereits in absehbarer Zeit einen geräumigen Flugplatz zu haffen. Bei der Entfernung Ostfrieslands von den Verwaltungs- und Wirtschaftszentren wird ein regel­mäßiger Flugdienst zugleich dazu beitragen, daß auch die in legler Zeit vielfach beklagte Unsicherheit im Postverkehr über­brückt wird, indem das Flugzeug für Ostfriesland in die Bostbeförderung eingeschaltet wird."

die Weltmeisterschaft der Schiffsmannschaften gegen die Italiener gewonnen hat.

Im Sachsenland, dem Turnergau Deutschlands, muß man eine mal die Chemnizer Turner besuchen. Es sind fast alles Strumpf­wirker, die troß schwerer wirtschaftlicher Verhältnisse vor der Machtübernahme dem Turnboden treu geblieben sind und mit zu den stärksten Mannschaften gehören. In Düsseldorf hört man eine interessante Geschichte über das Stadion, das schon häufig Aus= Die Sportanlage der tragungsort großer Veranstaltungen war Schlageterstadt war früher ein Bauerngut und noch heute steht et was abseits eines der alten Verwalterhäuser. Nur die wenigsten, die hier schon durch die Tore strömten, werden das wissen. Eo trägt dieses Land auch heute seine Frucht. Eine gesunde, lebens­frohe und kraftvolle Jugend wächst hier heran.

Hinsichtlich der Sportanlagen ist der DRL.- Gau Niederrhein wohl am besten dran. Fast jeder Kreis besigt ein großes Stadion, von denen kaum eines ein Fassungsvermögen unter 25 000 Bu­schauer hat Duisburg, Effer, Oberhausen, Krefeld, Gladbach, Neuß, Wuppertal und Düsseldorf verfügen über vorbildliche Sportstätten, die den auf engem Raum wohnenden Menschen gute Betätigungsmöglichkeiten geben. Westfalen mit der Heimat unse­res Fußballmeisters Schalte ist ebenfalls stolz auf seine Anlagen, die zum größten Teil durch die Sportler selbst gebaut wurden. So werden die Sportanlagen, ob sie nun modernsten Gesezen entsprechen oder nicht, zu einem Ausdruck des sportlichen Schaf= fenswillens. In den Tälern des Odenwaldes, im Bayerischen Hoch­land, zwischen den Fördertürmen schlesischer Gruben und in der Weite des ostpreußischen Landes findet man Sportstätten, große und kleine, schöne und behelfsmäßige, und überall find die Menschen mit ganzer Hingabe bei der Sache. Das aber ist das unerschütters liche Fundament der deutschen Leibesübungen: diese Männer in den kleinen Städten und Törfern, die sich unter Zurückseßung ma­teriller Interessen für den Sport einsehen und so große Werte Walter Sart. schaffen.